Bericht vom Leben nach dem Tode by Arthur Ford

Bericht vom Leben nach dem Tode by Arthur Ford

Autor:Arthur Ford [Ford, Arthur]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783502192268
Herausgeber: Scherz
veröffentlicht: 1994-08-14T22:00:00+00:00


Raymond Lodge fiel am 14. September 1915 im Alter von sechsundzwanzig Jahren. Am 8. August 1915 – also mehr als einen Monat davor – wurde durch das berühmte amerikanische Medium Lenore Piper in Greenfield, Massachusetts, eine kurze Botschaft von Myers an Lodge notiert. Sie wurde im Rahmen des internationalen Korrespondentennetzes, das die Parapsychologen aufgebaut hatten, sofort an Lodge gesandt. Nicht Myers selbst, sondern sein Vermittler Dr. Hodgson sprach durch das Medium. Die Botschaft lautete: »Nun, Lodge, obwohl wir nicht ganz im gleichen Zustand sind wie in früheren Zeiten, ist es uns doch möglich, Nachrichten zu geben und zu empfangen. Myers sagt, er sehe Sie in der Rolle des Dichters, und er wird als Faunus agieren. Faunus! Verrall wird das verstehen.«

Es war mittlerweise schon bekannt, daß Myers, der im Diesseits ein hervorragender Kenner der klassischen Kultur gewesen war, seine Botschaften oft in die Form von Anspielungen auf griechische und lateinische Dichtung oder andere klassische Werke kleidete, um seine Identität eindeutig zu beweisen. »Verrall« war Mrs. Arthur Verrall, die Witwe eines angesehenen Professors für klassische Philosophie in Cambridge und selber eine Expertin für antike Literatur. Sie erkannte und deutete die Stelle sofort. In den Oden des Horaz gibt es eine Episode, in der der Dichter von Faunus, dem Schutzgott der Poeten, vor einem umstürzenden Baum bewahrt wird. Man entnahm daraus, daß Lodge durch einen Schicksalsschlag bedroht war und daß Myers in der Rolle des Beschützers sein möglichstes tun wollte, ihn davor zu bewahren.

Am 25. September 1915, also elf Tage nach Raymonds Tod, hielt Sir Olivers Gattin mit Mrs. Leonard eine Tischrücken-Séance ab. Damals kannte das Medium die Identität der Sitzungsveranstalterin noch nicht. Auch der Tod des Sohnes ihrer Partnerin war Mrs. Leonard nicht bekannt. Es wurde daher nicht versucht, mit Raymond in Verbindung zu treten. Nichtsdestoweniger kam die folgende Botschaft von ihm: »Sag Vater, daß ich ein paar Freunde von ihm getroffen habe.« Mrs. Lodge fragte, ob er irgendeinen Namen nennen könnte. Die Antwort lautete: »Ja, Myers.« Zwei Tage darauf hatte Sir Oliver eine Trancesitzung mit dem gleichen Medium. In dieser Séance verkündete Mrs. Leonards weiblicher Kontrollgeist Feda, daß Raymond bei ihr sei. Sie sagte:

»Er findet es schwierig hier, aber er hat viele gute Freunde, die ihm helfen… Er weiß, daß er einen Haufen Arbeit vor sich hat, sobald er sich ein wenig eingewöhnt hat. Er sagt, er bezweifle fast, ob er jemals imstande sein werde, die Arbeit zu bewältigen, doch habe man ihm versichert, daß er es schaffen würde. Er scheint zu wissen, welcher Art die Arbeit ist… Zunächst wird er an der ›Front‹ helfen müssen… Er weiß, daß sie, wenn sie herüberkommen und aufwachen, immer noch Angst haben… Manche wehren sich sogar noch, so daß viele gebraucht werden, die erklären, helfen, beruhigen. Sie wissen nicht, wo sie sind und warum sie hier sind. ›Die Leute denken, ich sage bloß, ich sei glücklich, um sie glücklicher zu machen, doch das trifft nicht zu. Ich habe unzählige Freunde getroffen. Ich kenne sie nicht alle… sie sagen, sie wollten mir später erklären, warum sie mir helfen.



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